Die Geschichte unserer Schule
Unser
Schulgebäude wurde im Jahre 1899 eingeweiht,
doch damit beginnt aber keineswegs die Geschichte unserer Schule.
Angefangen hat nämlich alles bereits im Jahr 1820 mit einer
Gaststätte, die der Maurermeister Fuhrmann in der damals noch kaum
bebauten Gegend der Berliner Straße (heute Otto-Suhr-Alle)
errichtete. Dieses Grundstück samt Gaststätte erwarb 1825 der
Namensgeber unserer Schule Ludwig Cauer (ein Schüler Fichtes).
Sein Ziel war es, die Erziehungsanstalt, die 1818 gegründet und
bis dahin in der Münzstraße 21 untergebracht war, in das
Charlottenburger Haus zu verlegen. Cauer war kurz nach der
Gründung der Anstalt ihr Leiter geworden. 1829 gab es bereits 65
Zöglinge in dem von ihm nach den Grundsätzen Fichtes geleiteten,
seinen Namen tragenden Internats. Am 1. April 1834 hatte Ludwig
Cauer den Entschluss gefasst die Erziehungsanstalt zu schließen.
Er verkaufte das Grundstück am 1. September des Jahres
einschließlich Inventar für 36000 Taler an den Fiskus. Schon im
Herbst 1834 - nach dem Tode Cauers - war es, nachdem Organisation
und Lehrplan verändert und neue Stellen geschaffen waren, wieder
eröffnet worden.
Das alte Schulgebäude in der
heutigen Otto-Suhr-Alle (rechts: nach seinem Umbau 1884)
Seit 1840 hieß die Anstalt "Pädagogium zu
Charlottenburg bei Berlin" und war nun nicht mehr ausschließlich
Internat. Seit 1866 Progymnasium und seit 1869 durch Einrichtung
einer Prima Gymnasium. 1874 wurde es etatmäßig völlig vom Staat
übernommen. Anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens erhielt die
Anstalt 1876 den Namen "Kaiserin Augusta-Gymnasium". Das
Hauptgebäude an der Berliner Straße (heutige Otto-Suhr-Alle)
reichte jedoch für den vergrößerten Schulbetrieb nicht mehr aus.
Man beschloss daher, auf dem rückwärtigen, an der Cauerstraße
gelegenen Grundstück einen Neubau aufzuführen, für den
Landbauinspektor Poetsch und Regierungsbaumeister Haubach den
Entwurf lieferten.
Im Herbst 1899 wurde dieser Schulneubau eingeweiht,
unser heutiges Schulgebäude. Das alte nun nicht mehr in vollem
Umfang benötigte Gebäude (die alte Gaststätte) nahm nun das
Steueramt und die "Vorsteher-Dienstwohnung“ auf. 1914 wurde durch
den kgl. Baurat Kern das Direktor-Wohnhaus erbaut, in dem sich
heute unser Hort befindet. Das Gymnasium wurde 1922 durch
Hinzufügung eines realgymnasialen Teiles als Doppelschule
anerkannt. 1927 wurde eine neue Turnhalle errichtet und 1935/36
wurden kleinere bauliche Verbesserungen und Instandsetzungen
durchgeführt.
Unser heutiges Schulgebäude unmittelbar vor seiner Eröffnung 1899
Im Zweiten Weltkrieg wurde bei dem Angriff am 22.
November 1943 das Schulgebäude in der Cauerstraße schwer
beschädigt und das Stammhaus an der Berliner Straße vernichtet. Im
Jahre 1952 wurde mit dem Wiederaufbau der Schule und 1953 des
Direktor-Wohnhauses begonnen. Der neue Turnhallenbau wurde 1956
nach einem Entwurf von Dipl.-Ing. Lotte Werner errichtet. Am 20.
Oktober 1953 wurde das wiederaufgebaute Gebäude als 8. Grundschule
eingeweiht.
Das Schulgebäude in der
Cauerstraße
Der 1897-99 errichtete Bau zeigt im Gegensatz zu den schlichten
klassizistischen Formen von 1820 in historisierender Art Anklänge
an Hochrenaissance und Barock. Das langgestreckte Schulhaus hat
einen rückwärtigen nördlichen Seitenflügel, Keller, Erdgeschoss
und zwei Obergeschosse; die dreiachsige Mitte mit den drei
Eingängen und der Aula im 2. Obergeschoss ist stark überhöht; die
anschließenden Fronten an den Ecken mit dreiachsigen Risaliten.
Die Fenster mit Stichbogenabschluss und Schlussstein, Rundbogen,
geraden Verdachung oder Anklängen an das Palladiomotiv. Das
Keller- und Erdgeschoss in waagerechter Fugung als Sockel
zusammengefasst. Über einem breiten Gurtgesims die glatt
verputzten Obergeschosse mit rahmender Eckfugung. An der südlichen
Schmalseite eine Sonnenuhr. Die Eingangshalle mit toskanischen
Säulen auf hohen Sockeln und mit einem Kreuzgratgewölbe, einer
weitere Säulenhalle im 1. Obergeschoss. Die Aula wurde nach dem
Kriege, wie auch das Äußere, in schlichter Form wiederhergestellt.
Bei der Eröffnung des Schulgebäudes hatte sie ein großes
Glasfenster mit dem Bilde Kaiser Wilhelms I. erhalten, das man
1930 gegen ein solches mit einem Reichsadler auswechselte. Dieser
wurde 1939 jedoch als „Adler der Systemzeit“ durch ein damals
zeitgemäßeres Glasfenster ersetzt. Das Direktor-Wohnhaus von 1914
ein Putzbau mit Erdgeschoss und zwei Obergeschossen: das Äußere
heute schlicht. Der 1956 entstandene Turnhallen-Neubau
eingeschossig mit einem dem Schulgebäude angepassten Walmdach.
Unser Schulgebäude vor der Wiedereröffnung 1953
Von der Cauerschen
Erziehungsanstalt zur Ludwig-Cauer-Grundschule
1818 |
Cauersche
Erziehungsanstalt in der Münzstr. 21 (Berlin) |
1826 |
Umzug der Cauerschen
Erziehungsanstalt nach Charlottenburg in der Berliner Str. 1
(heute Otto-Suhr-Allee) |
1834 |
Erziehungsanstalt vom Staat
übernommen |
1840 |
Pädagogium zu Charlottenburg bei
Berlin |
1866 |
Progymnasium |
1869 |
Königliches Gymnasium |
1876 |
Kgl. Kaiserin-Augusta-Gymnasium |
1899 |
Eröffnung unseres heutigen
Schulgebäudes Cauerstr. 36-37 |
1920 |
Staatl.
Kaiserin-Augusta-Gymnasium |
1925 |
23. Volksschule |
1945 |
Vereinigung mit Mommsengymnasium:
Rosinenstr. 19 später Loschmidtstr. 19-23 |
1951 |
Unsere Schule wird die 8.
Grundschule |
1954 |
Unsere Schule bekommt ihren
heutigen Namen "Ludwig-Cauer-Schule" (8.G) |
2003 |
7. G Charlottenburg-Wilmersdorf |
Die Schulleiter der 23.
Volksschule / 8. Grundschule / Ludwig-Cauer-Schule
1949 Karl Schorlies - 1955 Helmut Reichel - 1963 Hubert Eckervogt
- 1972 Otto Steinberg - 1993 Manfred Kammerer - 2008 Manfred
Streich - ab 2018 Frau Wedeu
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